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Der perfekte Ring

Eheringe vom Mittelalter bis heute

Eheringe vom Mittelalter bis heute

« Veränderungen im Lauf der Zeit »

Hochzeitsringe sind keine neuzeitliche Entwicklung. Schon in der Antike waren sie als Schmuckstück für die Braut bekannt, wenn zwei Menschen heirateten. Im Mittelalter erhielten Trauringe dann ihre kirchliche und vor allem symbolische Bedeutung und der Ringtausch etablierte sich in allen gesellschaftlichen Schichten. Wir zeigen anhand der Geschichte des Eherings von der Antike über das Mittelalter bis heute, wie sich die Ringe über die Jahrhunderte hinweg gewandelt haben.

Kein Ja-Wort ohne Ring

Trauringe sind eine Tradition, die wir kaum mehr wegdenken können – ganz gleich, ob es sich um eine standesamtliche oder kirchliche Trauung handelt. Sie werden in aller Regel am Ringfinger der rechten Hand getragen, da der linke Ringfinger der übliche Platz für den Verlobungsring ist. In vielen Ländern aber wird der Ehering noch heute links getragen. Das ist zu begründen in der Tradition der Ägypter und der Römer, die der Auffassung waren, dass von der linken Hand eine Vene direkt zum Herzen führt. Tatsächlich geht man davon aus, dass bereits in der Antike Hochzeitsringe getragen wurden – in vielen Kulturen allerdings meist lediglich von Frauen und als Ausdruck dafür, dass sie an einen Mann „gebunden“, waren. Mit Romantik hatte dies zumeist wenig zu tun. Diese klassische Symbolik kam eher ab dem Mittelalter auf.

Mann steckt Frau den Ehering an

Die frühe Geschichte des Eherings vor dem Mittelalter: Ägypter, Griechen und Römer

Was nicht alles bei Ausgrabungen von den untergegangenen Kulturen gefunden wurde! Aus der Antike stammen Ringe, die von Archäologen definitiv als Trauringe identifiziert werden konnten und die bezeugen, dass schon vor Tausenden von Jahren solcher Schmuck getragen wurde. Was man allerdings nicht gesichert weiß ist, ob bei solch einem Ring zwischen Ehe- und Verlobungsring unterschieden wurde.

Die Ringe, die die Ehepartner im Alten Ägypten – hier übrigens oft auch die Männer – nach der Hochzeit trugen, waren aus unterschiedlichsten Materialien gefertigt. So kann solch ein Schmuck aus dem Elfenbein eines Mammuts bestehen, aber auch aus (preisgünstigem) Eisen geschmiedet worden sein. Auch Schmuck aus buntem Glas war beliebt, denn besonders die Pharaonen schätzten Farben und waren weniger an dem verarbeiteten Material interessiert.

Im antiken Griechenland war das Tragen von Eheringen – etwa aus Gold oder Silber – ebenfalls äußerst beliebt. Die edlen Materialien waren dann gefragt, wenn der Bräutigam sehr wohlhabend war. Allerdings wurden die Ringe meist nur von den Frauen im Anschluss an die Verlobung getragen – sozusagen als „Beweis“ dafür, dass eine Mitgift ausgezahlt wurde und die Frau nun ihrem Ehemann „gehört“.

Bei den Römern wurde ein Ring ebenfalls meist nur von den Frauen getragen. Eisen oder Bronze als bevorzugte Materialien waren ein Zeichen von Genügsamkeit und Sparsamkeit.

Antiker Ring

Eheringe im Mittelalter: der Ursprung unserer Tradition im Frühmittelalter

Die mittelalterliche Geschichte ist nicht nur absolut spannend, sondern in großen Teilen auch bestens überliefert. Schmuck war in allen gesellschaftlichen Schichten verbreitet. Eheringe waren im Mittelalter bekannt und beliebt, wenn es ums Heiraten ging. Meist aber war es zumindest im Frühmittelalter, also ab der Mitte des 6. Jahrhunderts, immer noch so, dass bevorzugt Frauen einen Trauring trugen – nämlich den, den sie zur Verlobung von ihrem zukünftigen Ehemann geschenkt bekamen. Männer der oberen gesellschaftlichen Schichten hatten oft einen wertvollen Siegelring am Finger, um ihrer Macht und ihrem Reichtum Ausdruck zu verleihen. Eine Sonderform der Hochzeitsringe sind die sich im frühen Mittelalter entwickelnden und dann wieder verschwindenden Zwillingsringe: Dabei wurden bei der Verlobung Verlobungsringe getauscht, die bei der Hochzeit zu einem Ring zusammengefügt und fortan von der Frau getragen wurden.

Um 850 n. Chr. kam schließlich die religiöse Komponente ins Spiel und die Trauringe wurden in die Zeremonie der kirchlichen Eheschließung eingebunden. Das ist der Zeitpunkt, der als Ursprung der uns heute bekannten Tradition des Ringtausches angesehen werden kann. Zudem wurden die Eheringe ab dem Mittelalter mehr und mehr als ein Symbol der Liebe und als Treueversprechen getragen – ein Zeichen, das unsere Gesellschaft bis heute begleitet.

Zwillingsringe im Mittelalter aus Gold

Der Ringtausch als fester Bestandteil

Im Spätmittelalter war es endgültig soweit: Die Geschichte des Traurings im Rahmen einer kirchlichen Zeremonie nahm ihren Lauf. Kaum eine Hochzeit, die natürlich anders als heute immer in der Kirche stattgefunden hat, lief mehr ohne Ringtausch ab. Kurios: Die Kirche hatte es sogar verboten, einer Frau einen Ring an den Finger zu stecken, ohne feste Heiratsabsichten zu haben.

Von diesem Zeitpunkt an wählten Brautpaare im Gegensatz zu früheren Jahrhunderten zwei gleiche Modelle. Dem Trauring kam schlussendlich die romantische Bedeutung zu, für die wir diese Tradition bis heute wahren und schätzen. Auch eine Unterscheidung zwischen Verlobungsring und Ehering ist ab dem späten Mittelalter geläufig.

Mittelalter Hochzeit

Die Gestaltung der Eheringe: Material im Wandel

Von der Antike über das Mittelalter bis in die Gegenwart: In ihrer Geschichte änderten sich Eheringe in Material und Beschaffenheit. Mammutelfenbein und Eisen in der Antike wichen Bronze, Gold und Silber – Edelmetalle, die für Eheringe im Mittelalter infrage kamen. Heute ist die Materialpalette noch größer. Eheringe aus Weißgold, Gelbgold oder Roségold sind nach wie vor Klassiker. Außerdem gibt es längst Ringe aus Titan und als besonders edle Variante Platinringe. Auch was die Edelsteine angeht, sind Hochzeitsringe deutlich vielfältiger geworden. Diamantringe werden in allen möglichen Schliffformen für den Diamanten angeboten. Dazu gesellen sich Trauringe mit Farbedelsteinen wie Smaragd, Rubin oder Saphire. Insbesondere Saphirringe sind ein majestätischer Traum in Blau.

3Diamonds Blue - Solitärring aus 585 Weißgold mit Blauer Saphir

Besonders individuell werden Trauringe zudem mit einer Gravur. Dank Technologie und modernen Mitteln lassen sie sich im Vergleich zum Mittelalter oder gar der Antike viel einfacher gravieren und mit persönlichen Schriftzügen oder Symbolen verzieren.

Insgesamt lässt sich sagen: Die Geschichte der Eheringe vom Mittelalter bis heute zeigt, dass diese Schmuckstücke nach und nach immer mehr an Symbolkraft gewonnen haben und eine Hochzeit ohne sie für uns heute undenkbar ist. Heute ist erlaubt, was gefällt: Selbst kleine Unterschiede zwischen Damen- und Herrenring sind kein Problem.


Bildquellen:
Titelbild | © Hazal – stock.adobe.com
Mann steckt Frau Ehering an | © roy aak/EyeEm – stock.adobe.com
Antiker Ring | By The Portable Antiquities Scheme/ The Trustees of the British Museum, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=55435170
Zwillingsringe | Von DetlefSchumacher.com – https://offenedaten-koeln.de/dataset/schmuckobjekte-museum-f%C3%BCr-angewandte-kunst-k%C3%B6ln, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=109934764
Mittelalter Hochzeit | Von Internet Archive Book Images – https://www.flickr.com/photos/internetarchivebookimages/14564456697/Source book page: https://archive.org/stream/beschreibungdere00gram/beschreibungdere00gram#page/n58/mode/1up, No restrictions, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=43539886

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