« Stilvoll heiraten mit Zeremonie ohne Kirche »
Wenn Zwei ihre Liebe mit einer Heirat krönen wollen, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, um diese Hochzeit zu gestalten. Den klassischen Weg stellt die standesamtliche Eheschließung mit einer anschließenden kirchlichen Hochzeit dar. Doch viele verzichten inzwischen bewusst auf ein Versprechen vor Gott. Die Gründe dafür können vielschichtig sein: Entweder fehlt der Glaube oder dieser ist unterschiedlich. Eine andere Möglichkeit ist, dass man eine freie Trauung schlicht und ergreifend dem Weg in die Kirche vorzieht. Denn auch diese ist eine hervorragende Option, ganz ohne Pfarrer in einem feierlichen Rahmen zu heiraten.
Was bedeutet die freie Trauung?
Die freie Hochzeit gehen Paare ein, die sich ihr Ja-Wort geben und dies im Rahmen einer feierlichen Zeremonie tun wollen. Diese vom Glauben und der Kirche losgelöste Hochzeitszeremonie können alle Menschen organisieren und eingehen. Die freie Trauung wird selbst geplant und durchgeführt. Sie wird ganz nach den eigenen Vorstellungen gestaltet und durchgeführt. Für sie werden außerdem keine Dokumente wie Geburtsurkunden oder andere Formulare benötigt. Die freie Trauung kann entweder ohne vorhergehende standesamtliche Eheschließung stattfinden oder im Anschluss daran. Allerdings hat sie ebenso keine rechtliche Bedeutung, denn es handelt sich dabei ausschließlich um eine Zeremonie, die von freien Theologen, Philosophen oder Hochzeitsrednern vollzogen wird.
Wer führt die Zeremonie durch?
Der Trauredner erhält für seine erbrachten Leistungen ein Honorar. Das Entgelt für das Abhalten der Zeremonie liegt in der Regel bei rund 500 Euro. Mit dem Anstecken der Ringe wird, so wie bei der kirchlichen oder der standesamtlichen Hochzeit, der Höhepunkt des Anlasses erreicht. Das kann der Verlobungsring sein, der von den Partnern weitergetragen wird oder ein neuer Ehering, der den Platz des Verlobungsrings einnimmt. Erlaubt ist, was den Partner gefällt. Oft trägt die Braut den Verlobungsring als Vorsteckring vor dem Ehering. Besonders hübsch sieht es dann aus, wenn der vordere Fingerschmuck mit einem Edelstein, etwa einem Brillanten, versehen ist.
Heiraten ohne Standesamt?
Wer zugunsten einer freien Trauung auch auf den Gang zum Standesamt verzichtet, der schließt gleichzeitig die Inanspruchnahme von Sonderurlaub, Splittingtarifen und Unterhaltszahlungen aus. Den Erbansprüchen, dem Zugewinnausgleich und anderen Grundlagen, die sich aus der rechtlichen Absicherungsfunktion einer staatlich anerkannten Eheschließung ergeben, wird damit gleichermaßen abgesagt. Deshalb bedarf es der reiflichen Überlegung, ob das Paar auf diese Form der Absicherung durch die standesamtliche Eheschließung verzichten möchte. Wer keine staatliche Absicherung benötigt und auf die Ansprüche auf die Hinterbliebenenversorgung des Partners verzichten kann, für den eignet sich die freie Trauung als einziger Hochzeitsakt. Die standesamtliche Eheschließung zusammen mit dem Heiratsversprechen vor einem Freien Theologen oder Hochzeitsredner bietet sich jedoch für die meisten Paare an.
Die ideale Hochzeitsplanung für den perfekten Tag
Für ein sich liebendes Paar stellt die freie Hochzeit eine hervorragende Möglichkeit dar, die Trauzeremonie so zu gestalten, wie es sich beide Partner wünschen. Für das Heiratsversprechen ganz nach den Wünschen des Brautpaars trägt deshalb eine sorgfältige Hochzeitsplanung zum guten Gelingen des besonderen Tages bei. Da der Ablauf in den Händen des Paars liegt, haben die beiden den größtmöglichen Gestaltungsspielraum. Vorab sind daher wichtige Fragen zu klären, wie zum Beispiel, wo die freie Trauung stattfinden kann.
Der richtige Ort für eine freie Zeremonie
Hier darf jeder kreativ sein. Die sommerliche Hochzeitszeremonie kann sicherlich im freien stattfinden. Ein festlicher Pavillon überdacht den Altar und das Brautpaar. Die Stuhlsitzreihen sind festlich dekoriert und für den Fall von Regen steht eine Alternative zur Verfügung. Auch eine Scheunenhochzeit kann schön sein. Man gibt sich im großen Heuschober oder einer ausgebauten Scheune das Ja-Wort. Die Gäste sitzen auf Heuballen, die wie Tribünenreihen zurechtgemacht wurden. Dekoriert wurde mit ländlichem Flair und Wiesenblumen. Die freie Trauung ist schlicht an jedem Ort möglich: Unter dem Gipfelkreuz, im Tierpark oder auf See – der Wahl des Zeremonienorts sind fast keine Grenzen gesetzt. Sehr beliebt sind außerdem Burgruinen, Gewölbekeller oder historische Festsäle.
Wann findet die Zeremonie statt?
Auch die Uhrzeit, zu der das Heiratsversprechen gegeben werden soll, steht zur Disposition. Die Zeremonie ist nicht an Öffnungszeiten von Ämtern oder Kirchen gebunden. Sie darf auch abends oder nachts vollzogen werden, wenn das der Wunsch des Paars ist.
Wie läuft eine freie Trauung ab?
Damit die Trauung so abläuft, wie es beiden Partnern gefällt, ist vorab ein Gespräch mit dem Zeremonienmeister notwendig. Freie Theologen und Hochzeitsredner kennen sich mit freien Trauungen natürlich bestens aus und sind in der Lage, dem Brautpaar wertvolle Tipps und Anregungen zu geben. So bleibt es den Partnern nicht allein überlassen, den Inhalt und den Ablauf der Zeremonie zu gestalten. Das Kreieren einer feierlichen Atmosphäre, die Wahl der richtigen Texte und der passenden Musik sind nur einige der vorher festzulegenden Elemente. Sollen Bekannte oder Verwandte in das Trauungsprozedere eingebunden werden? Des Weiteren ist die Anlehnung an persönliche Symbole zu überlegen, welche die Beziehung des Paars untermauern. Warum haben sich die Partner für die Heiratszeremonie entschlossen? Was bedeutet den Partnern der Schritt zu heiraten? Die eigene gemeinsame Geschichte und Verbundenheit lässt dieses spezielle Event zu etwas ganz Besonderem werden – nicht nur für das Paar selbst, sondern auch für alle Teilnehmer der freien Zeremonie.
Heiraten bedeutet, das Glück zu teilen
Es ist ganz gleich, ob sich das liebende Paar für den herkömmlichen Weg über das Standesamt entscheidet oder diesen Schritt auslässt, denn nach Albert Schweitzer heißt es: „Glück ist das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt.“ Bei der freien Zeremonie geben sich die Partner, das Heiratsversprechen und damit jenes Versprechen, die Höhen und Tiefen des Lebens gemeinsam zu meistern sowie in guten wie in schlechten Zeiten zusammenzustehen.
Checkliste zur freien Trauung
- Hochzeitsredner engagieren
- Ablauf und zeitlichen Rahmen besprechen
- Musikalische Begleitung organisieren
- Gästeliste erstellen (vor allem für Gäste, die nicht zur Hochzeitsfeier kommen, hier aber eingeladen sind.
- Location aussuchen und reservieren
- Altar und Stühle für das Brautpaar sowie Sitzgelegenheiten für die Gäste ggf. organisieren
- Trauringe kaufen
- Dekoration klären
- Optional: Mikrophone
- Optional: Sektempfang vorbereiten
- Optional: Transport zur Hochzeitsfeier
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