« Was diese Schliffform so besonders macht »
Einzigartig und von seiner Form her an einen Tropfen erinnernd, wirkt ein Tropfen Diamant wie Kombination aus einem rundgeschliffenen Brillanten und einem Edelstein im ovalen Marquise Schliff mit zwei spitzen Enden. Dieser Schliff ist eine wunderbare Wahl für einen außergewöhnlichen und besonders schönen Verlobungsring. Wir zeigen, was diesen Diamantschliff ausmacht und welche Vorteile er im Hinblick auf andere Schliffarten hat.
Beeindruckende Brillanz
Alles hat zwei Enden und bei einem Edelstein in Tropfenform sehen die beiden Enden sogar ganz unterschiedlich aus. Während ein Ende rund ist, läuft das andere spitz zu. Somit hat ein auf diese Weise geschliffener Diamant oder Farbedelstein große Ähnlichkeit mit einem Tropfen.
Dadurch, dass der Tropfen-Schliff mit dem runden Brillantschliff verwandt ist, begeistert ein Stein in Tropfenform mit seiner unglaublichen Brillanz, die durch die vielen geschliffenen Facetten entsteht. Gleichzeitig ist dieser Schliff an den Marquise-Schliff angelehnt, der ebenfalls mit einer herausragenden Brillanz der so geschliffenen Edelsteine aufwarten kann. Diese einzigartige Mischform aus zwei beliebten Diamantschliffen macht einen tropfenförmigen Edelstein mit seinem im Regelfall 58 Facetten zu etwas ganz Besonderem – klassisch und ein bisschen extravagant zugleich.
Anfällig für den „Bow-Tie“-Effekt
Bei diesem Phänomen ist es möglich, dass das einfallende Licht unerwünschte Schatten auf die zentralen Facetten des tropfenförmig geschliffenen Steins wirft. Um diesen Effekt zu minimieren beziehungsweise zu vermeiden, kann der Diamantenschleifer das Unterteil des Steins in der Größe angleichen und die geschliffenen Winkel der oberen Tafel anpassen. Das klingt nicht nur schwierig, sondern ist jedes Mal aufs Neue eine Herausforderung. Gelingt der Schliff perfekt, wird das einfallende Licht im Zentrum besser gestreut.
Auch als Pendeloque Schliff bekannt
Betrachtet man einen Stein in diesem Diamantschliff, fühlt man sich vielleicht auch an eine Birne oder, häufiger, an ein Pendel erinnert. Aufgrund dieser beiden möglichen Assoziationen sind auch zwei weitere Bezeichnungen für den Tropfen-Diamanten in Gebrauch. Im englischen Sprachraum ist der Begriff „Pear Cut“, also Birnenschliff, geläufig. In der Fachsprache wird, aus dem Französischen kommend, dieser Diamantschliff als Pendeloque-Schliff bezeichnet. Das kommt daher, weil ein Tropfen-Diamant optisch große Ähnlichkeit mit dem Pendel einer Uhr (französisch: pendule) hat.
Der Tropfen-Diamant und seine Geschichte
Bereits aus der Mitte des 15. Jahrhunderts sind erste Formen von Edelsteinen, die in Tropfenform geschliffen wurden, bekannt. Damals war es Lodewyk van Bercken (auch die Schreibweise van Berquem ist geläufig), einer der seinerzeit führenden Diamantenschleifer, der diese Schliffform erfunden hat. Dieser Herr zeichnet übrigens auch dafür verantwortlich, dass beim Schleifen von Edelsteinen die Symmetrie als Grundkonzept entstanden ist und gilt als der Erfinder des Diamantschleifens mit Diamantstaub. Nach und nach wurde dieser Diamantschliff immer weiterentwickelt bis hin zu der Form, die uns heute bekannt ist.
Vorteile gegenüber anderen Diamantenschliffen
Vergleicht man einen Tropfen mit einem runden Brillanten, fällt selbstverständlich direkt seine längliche Form ins Auge. Dadurch, dass der Stein eben diese Form hat, wirkt er bei gleichem Karatgewicht deutlich größer als ein klassischer Brillant, der häufig in einem klassischen Solitärring zur Verlobung zum Einsatz kommt. Der Tropfen-Diamant streckt aufgrund der länglichen Form den Ringfinger und lässt ihn somit ein wenig länger wirken. Besonders Frauen, die eher kurze und vielleicht auch etwas dickere Finger haben, wissen diesen optischen Effekt ganz besonders zu schätzen. Als Stein im Verlobungsring ist ein Tropfen-Diamant nicht nur in diesem Fall ideal, sondern auch dann, wenn die Trägerin Schmuck abseits des Mainstreams bevorzugt und gerne einen modernen Verlobungsring tragen möchte, der außergewöhnlich ist und bereits vom Stil her auffällt.
Am besten in hoher Qualität
Wem ein Tropfen-Diamant gefällt, der sollte wissen, dass ein auf diese Weise geschliffener Diamant oder Farbedelstein nicht nur einen exzellenten Geschmack beweist, sondern dass besonders hochwertige Diamanten sich für diesen Schliff einfach am besten eignen. Weil sich der Stein zum spitzen Ende hin stark verjüngt, also immer schmaler wird, tritt seine natürliche Farbe hier ganz besonders stark in Erscheinung und mögliche Farbabweichungen sind oft auch mit bloßem Auge leicht zu erkennen. Auch eine hohe Reinheit des Steins ist unbedingt zu empfehlen, da eventuelle Materialeinschlüsse, so klein sie auch sein mögen, leicht hervortreten.
Soll ein Stein in Tropfenform einen Solitärring zur Verlobung zieren, empfiehlt es sich, sich für ein Exemplar mit größtmöglicher Reinheit und auch hoher Farbstufe zu entscheiden. Lässt das Budget einen großen Stein und zugleich beste Qualität nicht zu, ist ein kleinerer Stein in der entsprechenden Qualitätsstufe ganz sicher die bessere Wahl als ein Einkaräter, der farblich nicht einwandfrei ist oder nicht die erforderliche Reinheit aufweist. Qualität steht bei einem Edelstein in Tropfenform für den Verlobungsring definitiv vor Quantität beziehungsweise Größe.
Auf sichere Einfassung achten
Dadurch, dass ein tropfenförmiger Stein an einem Ende spitz zuläuft, ist er natürlich deutlich anfälliger für Beschädigungen als beispielsweise ein runder Brillant oder ein rechteckig, quadratisch oder oval geschliffener Edelstein. Die Spitze ist der zerbrechlichste Teil bei einem tropfenförmigen Edelstein und auch, wenn Diamanten das härteste bekannte Material sind, sind Beschädigungen zum Beispiel durch einen unbeabsichtigten Stoß keinesfalls auszuschließen. Um einem solchen Malheur vorzubeugen, wird ein Edelstein im Pendeloque-Schliff so gefasst, dass das spitze Ende geschützt wird. Hierzu wird selbstverständlich das Edelmetall verwendet, aus dem auch die Fassung für den Verlobungsring gearbeitet wird. So eingefasst, ist ein Stein in diesem Diamantschliff vor ärgerlichen Beschädigungen optimal geschützt und kann getragen werden, ohne sich ständig Sorgen machen zu müssen.
Prädestiniert für einen wundervollen Verlobungsring
Ihre zukünftige Ehefrau pflegt einen Stil, der sich bewusst von der Masse abhebt? Bei aller Liebe zum Außergewöhnlichen ist aber eine gewisse Eleganz immer mit im Spiel? Dann ist ein Solitärring mit Diamant im Tropfen-Schliff genau das richtige Geschenk zur Verlobung. So ein Schmuckstück kommt nicht nur als ungewöhnlicher Blickfang zur Geltung, sondern unterstreicht den Stil der Trägerin perfekt. Ein Ring mit einem Edelstein im Pendeloque-Schliff ist stilvoll und ein wenig extravagant zugleich. Die Kombination von modernen Schlifftechniken, um einem Edelstein zur größtmöglichen Brillanz zu verhelfen und der sehr individuellen, nur selten anzutreffenden Form, passt perfekt zu einem Verlobungsring, der als Schmuckstück nicht persönlicher und emotionaler behaftet sein könnte.
In einem Solitärring kommt ein Tropfen-Stein besonders gut zur Geltung, da der einzelne Stein absolut im Fokus steht und alle Blicke auf sich zieht. Natürlich ist es aber auch möglich und wunderschön, noch zusätzliche Seine auf der Ringschiene anbringen zu lassen, die den Stein im Tropfen-Schliff flankieren. Was die Edelmetalle für den Solitärring in diesem Diamantschliff zur Verlobung angeht, sind die Möglichkeiten wie bei allen Antragsringen vielfältig und die Farbe kann auf den persönlichen Geschmack abgestimmt werden. Ob kühles Weißgold, das die Brillanz eines Steins in Tropfenform besonders zur Geltung bringt, warmes Gelbgold, modisches Roségold oder wertvolles Platin – das Edelmetall muss gefallen, zum Hautton der Trägerin passen und sich mit bereits vorhandenem Schmuck kombinieren lassen.
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Diamant in Tropfenform | © CADjewels – stock.adobe.com
Solitärring mit Diamant in Tropfenform | © mehmet – stock.adobe.com