« Ihre Möglichkeiten, um die Kosten zu stemmen »
Ohne Zweifel ist der Hochzeitstag einer der schönsten Momente im Leben – und leider auch einer der teuersten. Um eine traumhafte Feier ganz nach Vorstellung zu verwirklichen, wird eine ganze Menge Geld benötigt. Zwar ist es mittlerweile üblich, dass sich die Eltern von Braut und Bräutigam die Kosten für die Hochzeit teilen und sich auch das Brautpaar an der Finanzierung beteiligt, aber in manchen Fällen reicht das Geld dennoch nicht. Aber welche Möglichkeiten bestehen, um die Hochzeit zu finanzieren? Und lohnt sich ein Hochzeitskredit? Hier finden Sie alle Infos zur Hochzeitsfinanzierung.
Wie viel kostet eine Hochzeit? Die größten Kostenposten
Auf die Frage danach, wie teuer die Hochzeitsfeier wird, gibt es keine allgemeingültige Antwort. Zu groß sind einfach die Unterschiede, wie Brautpaare sich den großen Tag vorstellen. Im kleinen Kreis heiraten oder mit möglichst vielen Gästen? Im Lieblingsrestaurant oder in einer teuren Eventlocation mit Catering, zu der mit einer Stretchlimousine gefahren wird? Und auch beim Brautkleid, dem Anzug für den Bräutigam, dem Blumenschmuck, der Dekoration und tausend anderen Kleinigkeiten gibt fast keine Obergrenze für die Hochzeitskosten. Der durchschnittliche finanzielle Aufwand in Deutschland beträgt 13.000 Euro für 60 Personen. Je nachdem, wie viele Gäste es mehr werden, können die Kosten für die Hochzeit entsprechend über diese Summe steigen.
Die größten Posten der Trauung, die es zu finanzieren gilt (wir gehen auch hier von durchschnittlichen Werten aus):
- die Miete der Location: Mindestens 500 Euro. Besondere Locations schlagen bereits mit 2000 Euro zu Buche. Für das Buffet und Catering sollten etwa 35-50 Euro pro Person eingeplant werden.
- das Brautkleid und der Anzug für den Bräutigam samt Schuhen und Accessoires: 500-1000 Euro für den Bräutigam, 1000-3000 Euro für die Braut.
- der Blumenschmuck und sonstige Dekorationen: 200-400 Euro für einfache Deko.
- die Trauringe: 500-2000 Euro je nach Material der Ringe und Gestaltung.
- die musikalische Unterhaltung (Alleinunterhalter, Band oder DJ je nach Wunsch und Art der Feier): Für Bands sollte ab 1000 Euro kalkuliert werden. DJs sind bereits für 500 Euro verfügbar.
Bei jedem Kostenposten gibt es natürlich Einsparmöglichkeiten, um das Budget nicht unnötig zu strapazieren und die Hochzeit einfacher zu finanzieren. So zum Beispiel müssen es vielleicht keine Designer-Brautschuhe sein und auch das Brautkleid muss nicht der absoluten Luxusklasse entsprechen. Mehr geht zwar immer, aber nur, weil der Lieblingsstar bei seiner Hochzeitsfeier ein bestimmtes Kleid getragen hat, muss man das selbst nicht auch tun. Auch bei der Auswahl der Getränke kann man viel Geld sparen.
Herkömmliche Methoden, um die Hochzeit zu finanzieren
Zumindest früher war es üblich, dass die Eltern der Braut sich um die Finanzierung der Hochzeitsfeier gekümmert haben und auch für die anderen anfallenden Hochzeitskosten aufkamen. Diese Tradition kommt daher, dass damals meist in sehr jungen Jahren geheiratet wurde und das Brautpaar finanziell noch gar nicht so richtig auf eigenen Beinen gestanden hat. Das allerdings ist mittlerweile eher Ausnahme als Regel und die Tradition wirklich unüblich. Brauteltern dürfen also beruhigt aufatmen. Oft ist es in der heutigen Zeit so, dass sich die Brauteltern und die Eltern des Bräutigams die Kosten teilen und auch das Brautpaar selbst einen mehr oder weniger großen Teil beisteuern muss, um die Hochzeitsfeier zu finanzieren.
Praktisch, wenn man bereits finanzielle Rücklagen gebildet hat, die zu diesem Zweck herangezogen werden. Allerdings ist es nicht ratsam, angesparte Rücklagen komplett für die Hochzeitsfinanzierung aufzubrauchen – schließlich kann zwischendurch oder direkt nach der Trauung der Fall eintreten, dass ein Notgroschen gebraucht wird. Sei es, weil die Waschmaschine kaputtgeht oder beim Auto eine ungeplante, teure Reparatur ansteht.
Wenn das Geld nicht reicht: Hochzeit finanzieren mit Hochzeitskredit
Nur die wenigsten Paare sparen einzig, um die Hochzeit finanzieren zu können, über einen längeren Zeitraum. So ist es möglich, dass auch Gutverdiener bei der Hochzeitsplanung schnell vor dem Problem unerwartet hoher und aus dem Einkommen nicht zu stemmenden Hochzeitskosten stehen.
Sind die entsprechenden Finanzmittel nicht aus dem zur Verfügung stehenden Eigenkapital aufzubringen, besteht die Option eines Hochzeitskredits an. Bei solch einem Darlehen handelt es sich um einen normalen Kredit, der in Raten zurückgezahlt werden muss (=Ratenkredit). Ein Hochzeitsdarlehen wird aber im Unterschied zu einem Immobiliendarlehen oder anderer zweckgebundener Kredite zur freien Verwendung ausgezahlt.
Wer einen Kredit aufnimmt, um die Hochzeit zu finanzieren, kann das ausgezahlte Geld für alle Kosten nutzen, die rund um die Hochzeitsfeier anfallen. Ob es dabei um die Anschaffung des Brautkleides, der Trauringe oder des Blumenschmucks oder um das Catering geht, ist völlig egal. Auch Beherberbungskosten für die Gäste, ein Feuerwerk und sogar die Flitterwochen lassen sich mit diesem Geld bezahlen. Paare, die sich dafür entscheiden, einen Hochzeitskredit aufzunehmen, müssen der kreditgebenden Bank nicht nachweisen, was genau in Bezug auf die bevorstehende Trauung sie damit finanzieren möchten. Der Kredit wird durch feste monatliche Raten zurückgezahlt, die sowohl von der Kreditsumme als auch von der Laufzeit und den vereinbarten Zinsen abhängen. Vergleiche bei unterschiedlichen Banken vor Ort und online helfen dabei, den günstigsten Kreditanbieter zu finden – so lassen sich schnell einige hundert Euro oder sogar noch mehr sparen.
Ist ein Kredit für die Hochzeit sinnvoll?
Wer heiraten möchte, aber nicht genügend Geld zur Verfügung hat, um die Hochzeit zu finanzieren, kann mit Hochzeitskrediten gut beraten sein. Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass man in diesem Fall mit Schulden ins Eheleben startet, zu denen man keinen materiellen Gegenwert besitzt. Nicht alle Paare möchten das und entscheiden sich daher eher, die Trauung zu verschieben, bis genügend Geld angespart werden konnte – oder heiraten in einem deutlich kleineren Rahmen. Die standesamtliche Trauung mit einem kleinen Empfang kann ja im ersteren Fall früher als die große Feier stattfinden. Ist man sicher, das geliehene Geld rasch zurückzahlen zu können, können solche Kredite sinnvoll sein, um die Heirat zu finanzieren. Beurteilt man aber seine finanzielle Situation eher so, dass die Rückzahlung der Raten nur mit großer Anstrengung und Verzicht aufgebracht werden können, ist von Krediten eher abzuraten.
Wer Geld leihen möchte, um seine Hochzeit zu finanzieren, sollte auf einen Vertrag achten, bei dem kostenlose Sondertilgungen möglich sind. So kann, wenn mehr Geld zu Verfügung steht, zum Beispiel durch einen Gehaltsbonus oder auch unerwartet hohe Hochzeitsgeschenke, das Darlehen ohne zusätzliche Gebühren schneller abgelöst werden. Verzichtet man bei den Konditionen der Finanzierung auf diese Klausel, sind bei vorzeitiger Rückzahlung Vorfälligkeitsentschädigungen fällig, die die letztendlichen Kosten der Hochzeit noch in die Höhe treiben können. Generell sollte man zumindest bei den momentanen Konditionen für Festgeld, Sparbriefe oder ähnliches ein Hochzeitsdarlehen so schnell als möglich zurückzahlen.
Sie sehen also, dass es durchaus Hilfsmöglichkeiten gibt, um die Hochzeitsfeier zu finanzieren und die durchaus hohen Hochzeitskosten doch noch zu meistern. Auch mit kleinem Budget muss niemand auf seinen großen Tag verzichten.
Bildquellen
Beitragsbild, Hochzeitsdekoration: © Anne Ponomarenko – stock.adobe.com
Paar organisiert Finanzen: © Elnur – stock.adobe.com
DJ-Pult bei einer Feier: © Funtap – stock.adobe.com
Paar spricht mit Eltern bzw. Schwiegereltern: © Adam Gregor – stock.adobe.com
Braut mit Brautkleid vor Spiegel: © illustrissima – stock.adobe.com
Paar macht Recherche am Laptop: © fizkes – stock.adobe.com
Liebespaar am See, Sonnenuntergang: © Andriy Medvediuk – stock.adobe.com