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Was ist der Unterschied zwischen Altschliff und Brillantschliff?

Altschliff vs. Brillantschliff von Diamanten

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Erst der Schliff erweckt die sagenhafte Schönheit, das charakteristische Funkeln und das einzigartige Feuer eines Diamanten. Die Schleifkunst, die das Ziel hat, die Brillanz des Steins optimal zur Geltung zu bringen, wurde im Lauf der Zeit immer präziser und ausgereifter. Innovative Techniken und neue Schliffarten kamen hinzu. Zwei der wohl bekanntesten sind der Altschliff und der Brillantschliff. Doch was unterscheidet beide Arten? Was sind ihre typischen Merkmale? Wir beantworten diese und weitere Fragen in diesem Artikel.

Schnellfakten zum Altschliff vs. Brillantschliff

  • Entstehungszeit: Der Brillantschliff wurde Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt, während der Altschliff aus dem 18. bis frühen 19. Jahrhundert stammt.
  • Form und Facetten: Der Brillantschliff hat präzise, symmetrische Facetten und in der Regel 57 oder 58 Facetten. Der Altschliff hat eine weniger symmetrische Form mit weniger, aber größeren Facetten.
  • Lichtspiel und Brillanz: Der Brillantschliff zeichnet sich durch ein außergewöhnliches Lichtspiel und hohe Brillanz aus. Der Altschliff bietet ein wärmeres, weicheres Leuchten.
  • Sichtbare Merkmale: Altschliffe haben oft ein größeres Culet und eine abgerundetere Form, während der Brillantschliff ein kleines oder kein Culet aufweist und kreisrund ist.
  • Historischer und ästhetischer Wert: Altschliffe werden für ihren antiken Charme geschätzt, während Brillantschliffe bei Kunden beliebt sind, die maximale Brillanz suchen.

Die Ursprünge der Edelsteinbearbeitung

Bereits im 14. Jahrhundert begannen die ersten Goldschmiede Rohdiamanten zu bearbeitet. In dieser Zeit wurden allerdings noch keine Facetten geschliffen. Im Grunde beschränkte man sich in dieser Zeit darauf, kleine Makel des Edelsteins zu entfernen. So versuchte man kleine Fehler, die zum Beispiel bei der Kristallbildung entstanden, zu beheben. Diese sogenannten Reliefzeichnungen wurden dann entweder poliert oder je nach Ausmaß abgeschliffen. Die Edelsteine, mit denen damals kostbare Diamantringe verziert wurden, hatte auch noch nicht die Form, die wir heute kennen. Die Diamantringe in dieser Zeit waren eher opulent und die Steine wurden nicht in eine einheitliche Form gebracht. Es entstanden sehr unterschiedliche Kreationen. Die Diamantschleifer gaben alles dafür, den eindrucksvollsten Diamantschliff zu entwickeln.

Rohdiamanten mit typischer Oktaederform - Unterschied zwischen Altschliff und Brillantschliff

Einen der kostbaren Steine zu bearbeiten, stellte damals eine große Herausforderung dar. Nur die besten und erfahrensten Goldschmieden der damaligen Zeit wurden mit dieser heiklen Aufgabe betraut. Bei der Bearbeitung war schon deswegen besondere Sorgfalt geboten, weil es sich um ein so kostbares Material handelte. Deswegen bestand eine der Herausforderung darin, so wenig wie nötig von dem kostbaren Material abzutragen. Die Härte des Steins stellet die damaligen Schmuckschmiede ebenfalls vor eine schwierige Aufgabe. Auch das Polieren war aufgrund der Härte des Materials eine große Herausforderung. Die Bearbeitung war insgesamt sehr zeit- und ressourcenintensiv. So war es nicht unüblich, dass die Bearbeitung eines Diamanten mehrere Jahre in Anspruch nahm.

Die Reichskrone der deutschen Kaiser des heiligen Römischen Reiches aus dem 10. Jahrhundert

Der Durchbruch im Diamantschliff

Lodewyk van Bercken, in Frankreich auch als Louis Berquem bekannt, erfand um 1500 eine Polierscheibe, mit der es möglich wurde, die Facetten der Diamanten so schleifen, dass eine bestmögliche Reflexion entstand. Diese Schleiftechnik revolutionierte das Diamantschleifhandwerk erheblich und ist im Prinzip bis zum heutigen Tage im Einsatz. Lodewyk van Berckens Erfindung sparte viel Arbeitskraft ein und ermöglichte es, Edelsteine in viel kürzerer Zeit zu bearbeiten. Einen perfekten Stein zu fertigen, ist aber bis heute eine hohe Kunst, die viel Erfahrung und großes erfordert.

Moderne Diamant-Schleifmaschine -Unterschied zwischen Altschliff und Brillantschliff

Unterschied zwischen Altschliff und Brillantschliff

Der Altschliff, der auch "Old European Cut" genannt wird, ist der Vorläufer des modernen Brillantschliffs. Fast alle Steine, die vor dem Jahr 1910 bearbeitet wurden, weichen von den standardisierten Maßen des Brillantschliffs ab und werden als Altschliff-Steine bezeichnet. Dieser Diamantschliff bringt ganz besondere Eigenschaften mit. Ein typisches Merkmal der Altschliff-Diamanten ist die verhältnismäßig kleine Hauptfacette. Dadurch erhält der Stein etwas weniger Brillanz, aber verfügt dafür über ein intensiveres Feuer.

Diverse Diamantschliffe der Geschichte

Als Brillanz wird das reflektierende Licht bezeichnet. Unter Feuer versteht man ist diesem Zusammenhang die schillernden Regenbogenfarben, die entstehen, wenn das Licht gespalten wird. Ein Ring mit einem Stein im Altschliff ist nach wie vor ein wunderbares Geschenk, besonders wenn es sich um einen Diamantring, Verlobungsring oder Hochzeitsring handelt. Ein weiterer Unterschied zwischen Altschliff und Brillantschliff ist der Oberkörper des Altschliffs, denn dieser ist im Verhältnis zu der Gesamthöhe etwas höher und dadurch im Gesamtbild erhabener.

Außerdem unterscheiden sich Altschliff und Brillantschliff durch die fehlende Spitze bei Ersterem, die durch eine runde Facette ersetzt wurde. Das Erscheinungsbild eines Altschliff-Diamanten ist insgesamt etwas dunkler, als das bei modernen Diamantenschliffen der Fall ist, da die Lichtreflexion aufgrund der weniger stark ausgeprägten Facetten nicht so intensiv wiedergegeben wird. Der Unterschied zwischen Altschliff und Brillantschliff ist optisch leicht zu erkennen. So erinnern die Old European Cut Diamanten an klassische Smaragd- und Baguetteschliffe, während die Brillanten im neuen Diamantschliff facettenreich und filigraner wirken. Ein Brillant hat viele Flächen, durch die das Licht wunderbar reflektiert werden kann.

Royal Love 0,39 ct. Moderner Verlobungsring aus 950 Platin mit Diamant (0,30 ct. + 0,09 ct.)

Vom Mazarin Schliff zum modernen Brillantschliff

Der Brillantschliff entwickelte sich nach und nach. Es dauerte viele Jahrhunderte, um diesen nahezu perfekten Diamantschliff zu entwickeln. Dank der, von Lodewyk van Berckens entwickelten, Polierscheibe war es möglich, neue Formen zu entwickeln. Aus der ursprünglich viereckigen Form wurde durch zusätzliche Facetten eine achteckige Form entwickelt. Das war der erste Schritt zum Brillantschliff. Mitte des 16. Jahrhunderts entstand ein Stein, der was den Schliff anging, alle bisher dagewesen Edelsteine in den Schatten stellte. Der französische Kardinal Mazarin hatte diesen Stein in Auftrag gegeben. Dieses Exemplar besaß sagenhafte 32 Facetten, eine Kalette und die Tafel. Die Rundiste war sicherlich noch nicht ausgereift, aber dadurch wurde schon ein prägendes Merkmal geschaffen.

Verschiedene Schliffarten von Diamanten

Der venezianische Edelsteinschleifer Peruzzi modifizierte diese Schlifftechnik und entwickelte seinen eigenen Peruzzi-Schliff. Dieser weist bereits zahlreiche Merkmale des heutigen Brillantschliffs auf, die Proportionen und Facetten setzen ästhetische Maßstäbe. Design und die Vielfalt der Ringe und Schmuckstücke profitierten von dem Fortschreiten der Schleiftechnik. Die intensive Brillanz, die aufgrund der Vielzahl der Facetten entstand, konnte durch neue Fassungen wirkungsvoll in Szene gesetzt werden. Eindrucksvoll sichtbar wird dies am Beispiel des klassischen Solitärrings mit Krappenfassung. Der Brillantschliff ist deswegen damals wie heute einer der beliebtesten Varianten. Da macht es keinen Unterschied, ob am Trauring, Ehering oder Verlobungsring.

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Bildquellen:

Diamantschleifmaschine: © NJ - stock.adobe.com

Grafik mit diversen Diamantschliffen: © Juergen Schoner, eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=86343

Diamanten im Brillantschliff: Von Mario Sarto - Selbst fotografiert, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1015397

Diamanten mit verschiedenen Schliffen: © DiamondGalaxy - stock.adobe.com