So erstrahlt der Verlobungsring in neuem Glanz
Er ist seit vielen Jahren sehr beliebt: der Weißgoldring. Als Verlobungsring, Ehering oder einfach als schönes Schmuckstück. Der strahlende Glanz des Rings wirkt sehr edel. Doch warum lässt dieser Glanz nach? Warum verfärbt sich der Ring gelb oder bekommt sogar schwarze Flecken? Und wie lässt sich der Weißgoldring reinigen und aufarbeiten?
Schnelle Hilfe für die Reinigung
- Sanfte Reinigungsmethode: Verwenden Sie ein weiches Tuch und lauwarmes Seifenwasser, um den Ring vorsichtig abzuwischen und Schmutz zu entfernen.
- Spezialreiniger: Verwenden Sie spezielle Reinigungsmittel für den Ringtyp (z. B. Silber, Gold, Diamant), um hartnäckige Flecken zu entfernen.
- Bürsten oder Zahnbürste: Eine weiche Bürste oder Zahnbürste kann verwendet werden, um Schmutz in den Ecken und Zwischenräumen des Rings zu entfernen.
- Ultraschallreinigung: Ein Ultraschallreiniger kann effektiv sein, um den Ring gründlich zu reinigen, besonders in schwer zugänglichen Bereichen.
- Professionelle Reinigung: Bei wertvollen oder empfindlichen Ringen ist es ratsam, sie von einem professionellen Juwelier reinigen zu lassen, um sicherzustellen, dass sie schonend behandelt werden.
Das Hintergrundwissen: Weißgold ist nicht silbrig-glänzend
Wer einen weiß-goldenen Fingerring beim Juwelier ansieht oder kauft, erhält ein silbrig-glänzendes Schmuckstück, das ähnlich wie Silber strahlt. Das ist allerdings nicht die wahre Farbe von "weißem Gold", das es in der Natur im Übrigen gar nicht gibt. Weißgold ist kein Naturprodukt, sondern mittels einer speziellen Mischung wird das normale Gold mithilfe von Silber und Palladium in den weiß-goldenen Ton verwandelt. Das Verhältnis besteht dabei aus 75 % Gelbgold und 25 % Palladium, Silber oder Nickel. Das Palladium hat dabei einen entfärbenden Effekt auf das gelbe Gold und lässt es grau erscheinen. Damit das entfärbte, gelb-graue Gold dann schön glänzt, erhält der Ring noch eine Legierung aus Rhodium. Diese sogenannte Rhodinierung sorgt für den strahlenden silber-grauen Glanz der Ringe. Es ist also nicht das Gold, das glänzt, sondern die Legierung.
Die Rhodinierung: Glanz mit befristeter Lebensdauer
Allerdings liegt genau in dieser Legierung das Problem: Das Rhodium hält nur eine begrenzte Zeit auf dem Schmuckstück. Durch das Tragen, den Hautkontakt und normale Alltagsbelastungen reibt sich die Glanzschicht immer mehr ab. Mit der Zeit kommt dann die echte Farbe des Weißgolds zum Vorschein: Gelb-Grau. Je nach Goldgehalt und Tragebeanspruchung geschieht dies innerhalb von drei bis neun Monaten. Wer sich einen Weißgoldring kaufen möchte, sollte daher unbedingt darüber Bescheid wissen und auch die eigentliche Farbe des Weißgolds schön finden. Denn diese Abnutzung lässt sich in keinem Fall verhindern. Keine noch so gute Pflege oder Schonung des Schmuckstücks kann das Verschwinden mit der Legierung dauerhaft verhindern. Alternativ wäre der Platinring die bessere Entscheidung, da sein silbriger Glanz dauerhaft bestehen bleibt. Es gibt aber auch sehr viele Menschen, die die natürliche Farbe des Weißgolds sehr mögen und die besondere Mischung aus gelb und grau besonders ansprechend finden.
Der Zusammenhang: Goldqualität und Gelbstärke
Wie stark das "weiße Gold" gelblich schimmert ist vom Goldgehalt des Schmuckstücks abhängig. Je geringer der Goldanteil, desto gelblicher wird der Verlobungsring im Laufe der Zeit. Ein 333er-Hochzeitsring aus Weißgold wird entsprechend gelblicher als ein Fingerring mit 585er- oder 750er-Legierung. Besonders problematisch sind Ringe mit sehr wenig Goldanteil (333er- bzw. 375er-Gold): Diese verfärben sich nicht nur gelblich, sondern können zusätzlich auch noch unschöne, schwarze Flecken bekommen. In diesen Ringen ist der Silberanteil nämlich sehr hoch und dieses kann mit der Zeit oxidieren. Im Gegensatz zur – von manchen gewünschten – Gelbfärbung sind schwarze Flecken natürlich sehr ärgerlich. Es ist daher immer ratsam, einen Weißgoldring mit einem hohen Goldgehalt zu wählen, wenn man sehr lange Freude an diesem haben möchte.
Die Lösung: eine neue Rhodinierung und Weißgoldring reinigen
Wer seinen Verlobungsring aus Weißgold unbedingt in dem strahlenden Glanz erhalten möchte, kann diesen beim Juwelier regelmäßig neu rhodinieren lassen. Dabei wird die alte Legierung komplett entfernt, der Ring wird per Ultraschall gereinigt und erhält eine neue Beschichtung aus Rhodium. Die Kosten für dieses Verfahren liegen je nach Größe und Gewicht des Rings bei 30 bis 90 EUR. Vom Juwelier wird eine neue Beschichtung etwa alle zwei bis drei Jahre empfohlen. Sie kann also immer wieder aufgebracht werden, sodass die Verfärbung nicht unbedingt ein Gegenargument für einen Hochzeitsring aus Weißgold sein muss. Alternativ kann man seinen Verlobungsring aus Weißgold auch zu Hause aufarbeiten und reinigen und den Glanz damit möglichst lange erhalten. Um den Weißgoldring zu reinigen, wird folgendes Vorgehen empfohlen:
- Den Weißgoldring in 40 Grad warmes Wasser, vermischt mit Waschmittel, einlegen. Den Ring dort 15 Minuten belassen. Auf keinen Fall sollten für das Bad Alkohol, alkoholhaltige Reinigungsmittel oder Spülmittel verwendet werden. Diese Mittel könnten dem Material schaden.
- Das Schmuckstück mit einer weichen Bürste reinigen.
- Den Weißgoldring mit klarem Wasser abspülen und trocknen lassen. Achtung: Wenn der Verlobungsring aus Weißgold mit einem Edelstein besetzt ist, den Fingerring vor dem Abspülen abkühlen lassen. Der Temperaturunterschied könnte dem Schmuckstück sonst schaden.
- Den Fingerring mit einem Brillenputztuch aufpolieren, bis dieser wieder strahlend glänzt.
Hinweis: Dieser Pflegetipp sorgt für ein gut gereinigtes Schmuckstück und eine längere Lebensdauer der Rhodium-Legierung. Aber auch damit wird auf Dauer das Abfärben nicht vermieden, sondern nur hinausgezögert.
Weißgoldring reinigen
Weißgold ist nicht silbrig-glänzend, sondern gelb-gräulich. Eine Legierung aus Rhodium lässt das Material zu Beginn stark erstrahlen, dieser Effekt lässt mit der Zeit jedoch nach. Eine Aufbereitung beim Juwelier ist aber jederzeit möglich, so dass sich dieser Effekt auch auf Dauer immer wieder herstellen lässt. Einen Weißgoldring reinigen und aufarbeiten lassen ist also überhaupt kein Problem. Viele Menschen mögen auch den gelb-grauen Stich des Weißgoldes und greifen genau deshalb zu einem Hochzeitsring aus Weißgold. Wer dies gar nicht möchte, kann zu einem klassischen gelb-goldenen Schmuckstück oder zu einem Fingerring aus Platin greifen.
Bildquellen: Titelbild | © vejaa - stock.adobe.com Goldschmied schmiedet Ring | © stockfotografie.net - stock.adobe.com Ring mit Zahnbürste reinigen | © vejaa - stock.adobe.com
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